Die Franzoseloch-Clique versuchte sich als Tressorknacker. - Foto: Josef Tschan
Am Mümliswiler Fasnachtsumzug
herrschte super Stimmung, denn der Umzug konnte mit vielen kreativen Sujets
punkten. Was der Umzug aber trotzdem fehlte, war live gespielte Guggenmusik.
Sieben Minuten nach zwei Uhr verkündete ein
Donnerknall, dass der Fasnachtsumzug startklar sei. Als Erstes war dann das
Postauto zu sehen ... dann war es lange, sehr lange ganz, ganz still.
Zwar zogen die Sujets, Wagen, Fussgruppen durch
die Hauptstrasse - aber eben - praktisch kein Ton war zu hören. Der Grund war
schnell gefunden: Keine einzige Guggenmusik war dabei. Eine Begründung dagegen
war nicht zu erfahren. Schlicht ein Ding der Unmöglichkeit sei das, fanden
viele der zahllosen Zuschauer.
Trotzdem nicht langweilig
Zum Glück war der eine oder andere
Fasnachtswagen mit einer Soundmaschine ausgerüstet und es legte sich ein
wummernder Techno-Sound über den Umzug. Und so war es halt mehr ein Augen- als
ein Ohrenschmaus.
Dabei war der Umzug keineswegs langweilig. 20
Gruppen hatten sich beim Guldentaler Fasnachtskomitee GFK angemeldet. Weit über
320 Kinder und Erwachsene nahmen am rund einstündigen Corso teil. Die Sujets,
Wagen und Wägeli, Masken und Bööggen sprühten nur so von Einfallsreichtum.
Immer wieder war Obernarr Josef V. Teil des Gezeigten.
Dieser nahms gelassen. Er selbst zog alleine in
schwarzem Anzug, bewehrt mit dem Guldentaler Besen sowie einem Kehrbesen durch
die Strassen. Begleitet von seinen Oberchesslern, die als Huudere verkleidet
Goldbarren, Goldtaler und Schleckereien verteilten.
Heil dir Helvetia Sie hiessen Helvetia und stellten
diese auch gleich dar.
Die aufwändigen Kostüme und die Schminke waren
eine
echte Augenweide - Quelle: Josef Tschan
Geld und Gold dominierten
Die MON (ehemalige Obernarren) hatten auf einem
Wagen eine gigantische Geldwasch-Anlage installiert. Das frisch gewaschene Geld
wurde unverzüglich beim Publikum in Umlauf gebracht.
Selbst die auf unseren Münzen dargestellte
Helvetia mischte sich leibhaftig unter die Fasnächtler. Der Jodlerklub Passwang
änderte das Motto ab - ihre Samenbank war zwar nicht ganz jugendfrei -, aber
eine Riesengaudi für alle. Und wer es noch nicht wusste: KB bedeutet
«Künstliche Besamung» und nicht etwa Kräuterbutter.
Praktisch alle Gruppen verteilten etwas,
Bonbons, Mohrenköpfe, undefinierbare Getränke, Cervelats, Brot, Goldbarren,
Goldmünzen usw. Das Publikum wurde regelmässig mit Konfetti eingedeckt. Den
Vogel schossen aber die Unihockeyaner ab: Sie verwandelten mit ihrer Maschine
eine WC-Papierrolle innert Sekunden in eine endlose Papierschlange.
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Text/Foto: Josef Tschan-Studer / (Solothurner Zeitung)